Mittwoch, 16.07.2025

Theater-Träume aus Papier

Sammlung Pollidor's Papiertheater - Barbara und Dirk Reimers, Preetz


Ausstellungseröffnung: 14. März 2010, 11:15 Uhr

Papiertheater Pollidor

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Papiertheater Pollidor aus Preetz. Gezeigt werden historische Bühnen, Bühnenbilder, Figuren und Vorführ-Bühnen mit Hintergrund-Technik und Zubehör aus der privaten Sammlung von Barbara und Dirk Reimers aus Preetz.

Das Papiertheater entstand um 1800 in Deutschland, Österreich und England, als das Bürgertum das Theater für sich entdeckte. Vorläufer dieser kleinen Theater waren die Guckkästen, die besondere Begebenheiten oder religiöse Szenen darstellten. Im Gegensatz zum Guckkasten konnten Papiertheater aber bespielt werden, sie wurden zur Unterhaltung und zur Erziehung der Kinder benutzt.

Historisches Urania Theater - Die Räuber

Das Repertoire umfasste die Spielpläne der damaligen Zeit, wie zum Beispiel „Die Zauber-flöte“, „Der Freischütz“, aber auch „Faust“ und „Wilhelm Tell“ von Goethe und Schiller. Die kleinen Bühnen entsprechen dabei dem klassischen Theateraufbau mit Proszenium (Front), Seitenkulissen und Hintergrund, während die Figuren an Stäben von der Seite oder von oben geführt werden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich das Papiertheater zum Kindertheater und es kamen vornehmlich Märchen zur Aufführung. In den 1920 Jahren verlor man das aktive Interesse an dieser Theaterform und Bühnen samt Zubehör verschwanden weitgehend in privaten Sammlungen. Erst in den 1990er Jahren wurde das Spielen auf kleiner Bühne neu belebt und ist heute hauptsächlich ein Theater für Erwachsene. In Schleswig-Holstein trägt die Familie Reimers aus Preetz maßgeblichen Anteil zur Kulturpflege dieser liebenswerten Theaterform. Gemeinsam mit der Volkshochschule Preetz organisieren Barbara und Dirk Reimers seit 1988 das mittlerweile international besetzte jährliche Preetzer Papiertheatertreffen mit Bühnen und Aufführungen aus aller Welt.

Papiertheater Pollidor - Schreiber

Das Papiertheater heute bietet eine Vielfalt kreativer Möglichkeiten und längst sind manche Bühnen und Stücke den klassischen Vorbildern entrückt und reichen bis hin zu experimentellen Formen, ohne den Ursprungsgedanken jedoch verloren zu haben. Die Faszination liegt dabei im eigenen Spiel mit begrenztem materiellen Aufwand.

Projekte, Führungen und museumspädagogisches Rahmenprogramm.


bis einschließlich 20. März 2011


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