Ausstellungseröffnung: 9. März 2025, 11:15 Uhr
Annemarie Ewertsen - Laboer Zeltplatz
In einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Kreismuseum Plön und dem Künstlermuseum Heikendorf-Kieler Förde gibt das Probstei Museum einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Laboer Malerin Annemarie Ewertsen.
Die im Probstei Museum ausgestellten Werke zeigen den Hafen von Laboe, die Fischkutter, den Kurpark und ihren eigenen Garten. In der näheren Umgebung waren die Ostseeküste und angrenzende Felder und Wege beliebte Motive. Von realistischen bis stark abstrahierten Darstellungen reicht das Spektrum der Werke aus Laboe und Umgebung, die die Besucher mit malerischen und grafischen Mitteln die erlebte Naturstimmung nachempfinden lassen.
Annemarie Ewertsen - Selbstporträt
Annemarie Ewertsen wurde 1909 in Kiel geboren und erhielt schon als Kind Zeichenunterricht. Ihr Talent führte sie zu ihrem Beruf. Als technische Assistentin arbeitete sie bei der Archäologischen Landesaufnahme. Nebenbei studierte sie von 1927 bis 1947 an der Kieler Kunstgewerbeschule (Vorgängerin der späteren Muthesius Kunsthochschule). Dort war der Künstler Werner Lange (1888-1955) ein wichtiger und prägender Lehrer für sie. 1930 trat Annemarie als technische Zeichnerin in den Dienst der Reichsmarine. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg unternahm sie zahlreiche Studienreisen innerhalb Deutschlands, nach Dänemark, Jugoslawien, Albanien, Österreich und Italien und war regelmäßig zu Gast im pommerschen Ostseebad Ahrenshoop.
Nach der Ausbombung ihrer Kieler Wohnung fand die Künstlerin 1944 in Laboe eine neue Heimat. Für das dortige Marine-Ehrenmal war sie von 1955 bis 1971 tätig und gestaltete die damalige Dauerausstellung in der Historischen Halle. Die Ehrenhalle beeindruckt bis heute durch ihre in Sgraffito-Technik ausgeführten Darstellungen der zahlreichen im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Schiffe und der damit verbundenen unvorstellbaren menschlichen Verluste.
Annemarie Ewertsen - Strandkörbe
1957 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in Lübeck und 1972/1973 wurde die Ausstellung "15 Jahre künstlerisches Schaffen" mit ihren Werken in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel gezeigt. Darüber hinaus beteiligte sich die Künstlerin an zahlreichen Ausstellungen in Schleswig-Holstein.
Gerne übernahm sie auch Aufträge für Kunst am Bau. Der 10 x 10 m große „Kinderbaum“ aus Industrieemaille am Heinrich-Heine-Gymnasium in Heikendorf prägt mit seiner Leuchtkraft und Größe noch heute den Schulhof.
Die Reiselust begleitete die Künstlerin ihr Leben lang. Ihre Eindrücke der unterschiedlichen Landschaften vieler europäischer Länder hielt sie in ihren Werken fest. Menschen kommen in ihren Bildern kaum vor. Als Staffagefiguren spazieren sie am Strand entlang oder tauchen in Straßen- und Zirkusszenen auf. Sie werden als Stimmungsträger oder Bewegungselemente im Bild eingesetzt.
Annemarie Ewertsen - Laboe - Heuernte
Die Arbeiten von Annemarie Ewertsen tragen über Jahrzehnte hinweg ihre unverwechselbare „Handschrift“. Meist malt sie in Aquarell oder Mischtechnik auf Papier. Immer wieder greift sie zeichnerisch mit Pinsel oder Feder in ihre Werke ein und verleiht ihnen Lebendigkeit und Dynamik.
1993 stirbt die Künstlerin in ihrem Heimatort Laboe.
Führung: 4. Juli, 15 - 16 Uhr
Finissage: 13. Juli 2025, 14 - 17 Uhr
Ausstellungsrundgang, Kaffee und Kuchen